Ich sehe grad im Fernsehen das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker und muss beim Anblick der relativ vielen (= bestürzend wenigen) Musikerinnen daran denken, dass Frauen erst Zugang zum Orchester erhielten, als das Vorspielen hinter einem Vorhang eingeführt wurde. Die Herren Philharmoniker fielen aus allen Wolken, als klar wurde, dass sie den Frauen aus reinem Vorurteil bis dahin die Befähigung für Ihr Orchester abgesprochen hatten.
Deshalb hier meine Neujahrstipps für Sie:
• Vergeuden Sie fortan keine Energie mehr mit Diskussionen und Gedanken über Quoten. Darauf angesprochen, sagen Sie einfach: „Darüber diskutiere ich nicht.“
• Nützen Sie gnadenlos das derzeitige Window of Opportunity: Bewerben Sie sich an Universitäten, die dringend Frauen für ihr Image brauchen und suchen (z.B. ETH Zürich).
• Verbieten Sie sich Selbstzweifel, wenn Sie „als Frau“ eingeladen werden oder Erfolg haben. Nehmen Sie, was Sie kriegen können und freuen Sie sich darüber. Auch hier lautet, falls Sie darauf angesprochen werden, die Standardantwort „Darüber diskutiere ich nicht.“ Auf jedes „Ja, aber“ wiederholen Sie den Satz. Stellen Sie sich auf 3 bis 5 Wiederholungen ein, bis das Thema vom Tisch ist.
Die strukturelle Benachteiligung von Frauen in Akademia, die Ihnen diese klare Haltung erlaubt, können Sie weltweit an der niedrigen Quote von Professorinnen sehen – denken Sie an die Wiener Philharmoniker!